Für welchen Gusswerkstoff sollten wir uns entscheiden?

Wie soll man das Gussmaterial wählen?

Die Beständigkeit, Zuverlässigkeit und Beweglichkeit der Konstruktionen und Maschinen hängen weitgehend von den Materialien, aus denen sie hergestellt wurden, und von ihren Eigenschaften ab. Die Wahl des Werkstoffes, aus dem die potentiellen Abgüsse entstehen werden, ist einer der ersten Schritte zur Gewährleistung der höchsten Qualität der einzelnen Elemente, der ganzen Anlage und schließlich – eines zufriedenstellenden Endergebnisses. Möchten Sie wissen, wie man das Gussmaterial wählen soll?

Aus diesem Artikel erfahren Sie:

  • welche Fragen man sich stellen sollte, um das beste Gussmaterial für den jeweiligen Abguss zu wählen
  • welche Auswahlkriterien es bei den Gussmaterialien gibt 
  • welche Kriterien bei der Wahl der Gussmaterialien entscheidend sind 
  • was die populärsten Gussmaterialien sind.

Welche Informationen werden Ihnen bei der Wahl des Gussmaterials helfen?

Um ein Gussprodukt gestalten zu können, sollte man vorher seine Gebrauchsfunktionen definieren. Zu diesem Zweck lohnt es sich, die Spezifität des Produktes möglichst konkret und präzise zu bestimmen.

Folgende Fragen können dabei behilflich sein:

  • Welche Funktionen soll das Produkt erfüllen? 
  • Wofür ist dieses Produkt oder dieses Element (Einzelteil) vorgesehen? Wie ist seine Bestimmung? Es können z.B. Baumaschinen, Transport oder Schiffbau sein. 
  • Kennen wir die quantitativen Bedürfnisse? 
  • Dank dieser Frage können wir die Anzahl und die Abmessungen der benötigten Abgüsse bestimmen.
  • Unter welchen Bedingungen werden die Elemente genutzt werden? 
  • Wird die Anlage, in der der Abguss eingesetzt wird, hohen Temperaturen ausgesetzt? Wird es Kontakt mit Wasser oder anderen chemischen Stoffen haben? Wird es als Element einer beweglichen Konstruktion eingesetzt?
  • Welche Form und welche geometrischen Eigenschaften wird es haben?

Bereits in der Projektphase sollte man erwägen, aus welchem Material das Objekt hergestellt werden soll, damit seine optimalen Parameter erhalten werden können.

Auswahlkriterien bei den Gussmaterialien

Die oben genannten Fragen sollte man mithilfe weiterer Kriterien, nach denen man die Entscheidung bezüglich des Materials trifft, präzisieren. Das sind die:

  • Konstruktionskriterien
  • technologischen Kriterien
  • ökonomischen Kriterien
  • ökologischen Kriterien
  • ästhetischen Kriterien

Nicht immer treffen all diese Kriterien zu und nicht immer lässt sich deren Berücksichtigung „im Gesamtpaket“ begründen. Nehmen wir an, dass der Abguss ein inneres Konstruktionselement einer Baumaschine sein soll. Eine einheitliche Farbe oder andere Eigenschaften, dank denen man dieses Element als „angenehm fürs Auge“ bezeichnen könnte, werden hier nicht von großer Bedeutung sein. Was aber in diesem Fall weiterhin zählt, ist die Präzision und die Genauigkeit der Ausführung.

Nehmen wir diese Kriterien genauer unter die Lupe.

Das Konstruktionskriterium

Unter dem Konstruktionskriterium versteht man die Gewährleistung erforderlicher Eigenschaften des fertigen Abgusses und die Sicherstellung seiner Funktionalität und Dauerhaftigkeit.

Das technologische Kriterium

Das technologische Kriterium ermöglicht uns, den Abguss aus solch einem Material anzufertigen, das über die gewünschten Eigenschaften verfügen wird, und gleichzeitig den zeit- und arbeitsaufwändigen, aber auch energieintensiven Produktionsprozess zu vermeiden.

Das ökonomische Kriterium

Das ökonomische Kriterium läuft auf die Nutzung des billigsten und des am leichtesten zugänglichen Materials hinaus (unter den Materialien, die die erforderlichen Kriterien erfüllen).

Das ökologische Kriterium

Das ökologische Kriterium ist ein Kriterium, nach dem man das Material auswählt, das sich durch die längste Nutzungsdauer auszeichnet. Dabei ist jede Phase des Produktlebenszyklus zu berücksichtigen (von der Herstellung über die Distribution bis hin zu der Nutzung), einschließlich der Möglichkeit der Verwertung, der Abfallbewirtschaftung und der Wiederverwendung des entstandenen Metallabfalls.

Das ästhetische Kriterium

Das ästhetische Kriterium, das beispielsweise für das Industriedesign relevant ist, berücksichtigt ästhetische Aspekte, wie z. B. Form, Farbe, Oberflächentextur, Proportion, Ausführungsstil, Formbarkeit und Resistenz gegen äußere Faktoren.

Auswahlparameter der Gussmaterialien

Nach der Klarstellung unserer Bedürfnisse und Berücksichtigung einzelner Kriterien kommen wir zu der letzten und zugleich der wichtigsten Etappe der Wahl der Gussmaterialien, nämlich zu ihren Eigenschaften. Es lassen sich folgende Auswahlparameter der Gussmaterialien unterscheiden:

  • physikalische Eigenschaften
  • chemische Eigenschaften
  • mechanische und technologische Eigenschaften
  • technische Eigenschaften (Nutzungseigenschaften)

Welche Eigenschaften sind das genau?

physikalische Eigenschaften chemische Eigenschaften mechanische und technologische Eigenschaften technische Eigenschaften (Nutzungseigenschaften)
Zu den physikalischen Eigenschaften gehören zum Beispiel: 

  • Dehnbarkeit,
  • Wärme- und Temperaturleitfähigkeit
  • elektrischer Widerstand,
  • magnetische Eigenschaften.
Chemische Eigenschaften das sind unter anderem: 

  • Korrosionsbeständigkeit,
  • Säurebeständigkeit,
  • Oxidations- und Reduktionseigenschaften.
technologische Eigenschaften Nutzungseigenschaften das sind unter anderem: 

  • Härte, 
  • Elastizität,
  • Verschleißfestigkeit, 
  • Feuerfestigkeit, 
  • Hitzebeständigkeit. 
  • Gussfähigkeit,
  • Formbarkeit,
  • Duktilität,
  • Spanfähigkeit,
  • Schweiβbarkeit,
  • Härtbarkeit
Festigkeitseigenschaften
  • Schlagbiegefestigkeit, 
  • Scher-, Druck- und Zugfestigkeit

 

Es lohnt sich, die Eigenschaften einiger Gusswerkstoffe zu skizzieren:

Dichte

Die Dichte ist das Verhältnis der Masse eines homogenen Körpers zu seinem Volumen, ausgedrückt in kg/m3 oder g/cm3 . Leichte Legierungen und Metalle wie Lithium, Natrium, Magnesium, Aluminium und ihre Legierungen haben eine geringe Dichte. Andererseits haben Schwermetalle wie Eisen, Nickel, Kupfer, Wolfram, Platin und ihre Legierungen eine hohe Dichte.

Schmelztemperatur

Der Schmelzpunkt von Metallen und ihren Legierungen wird in Grad Celsius (°C) angegeben. Alle Metalle sind schmelzbar, aber ihre Schmelzpunkte variieren in sehr weiten Grenzen. Aus diesem Grund werden sie in leicht schmelzbar, schwer schmelzbar und sehr schwer schmelzbar eingeteilt. Metalle haben einen konstanten Schmelzpunkt, während der Schmelzpunkt der meisten Legierungen innerhalb bestimmter Temperaturbereiche liegt.

spezifische Wärme

Die spezifische Wärmekapazität (kurz spezifische Wärme) ist ein Maß für diejenige Energie, die man benötigt, um 1 g bzw. 1 kg eines Stoffes um 1 K bzw. 1ºC zu erwärmen oder die bei dessen Abkühlung freigesetzt wird. Die spezifische Wärme hängt von der Art der Substanz, der Temperatur und der Art der Erhitzung ab.

Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit ist eine der charakteristischen Eigenschaften von Metallen und ihren Legierungen. Sie bemisst die Fähigkeit, Wärme innerhalb eines Stoffes zu transportieren. Ihre Einheit (W/mK) gibt an, welche Wärmemenge in Watt pro Stunde oder J/s durch 1m2 eines einen Meter dicken Materials, bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin bzw. Grad Celsius übertragen wird.

elektrische Leitfähigkeit

Mit dem Begriff der elektrischen Leitfähigkeit der Metalle und deren Legierungen bezeichnet man ihre Fähigkeit, den elektrischen Strom zu leiten.

magnetische Eigenschaften

Die magnetischen Eigenschaften von Metallen und deren Legierungen beruhen auf ihrer Fähigkeit zu magnetisieren und Magnetismus zu leiten.

Wärmeausdehnung

Die thermische Ausdehnung von Metallen und Legierungen äußert sich in einer Vergrößerung der linearen Abmessungen und des Volumens, wenn sie steigenden Temperaturen ausgesetzt werden, sowie in einer Schrumpfung beim Abkühlen. Das Phänomen der Wärmeausdehnung ist von großer praktischer Bedeutung und muss bei der Konstruktion von Brücken, Geräten, die bei unterschiedlichen Temperaturen arbeiten, und Wärmekraftmaschinen berücksichtigt werden.

mechanische und technologische Eigenschaften

Die mechanischen Eigenschaften bezeichnen die Resistenz des Metalls gegenüber äußeren Faktoren. Die technologischen Eigenschaften von Metallen dienen zur Bestimmung ihrer Verarbeitungseignung.

Welches Material soll für einen Guss gewählt werden?

Nachdem wir die theoretische Seite des Themas kennen, lohnt sich ein Blick auf die praktische Seite. In diesem Teil unseres kleinen Leitfadens zeigen wir Ihnen am Beispiel von Gusseisen und Stahlguss die Eigenschaften und Anwendungen von beispielhaften Kunststoffen für die Gießereiindustrie auf.

Gusseisen

  • Duktiles Gusseisen wird in der Eisenbahnindustrie verwendet, z. B. als Werkstoff für Lokomotivräder, Waggonaufhängungsteile und Bremsbeläge, Gussteile für hohe Beanspruchung und schwankende Belastungen, wie z. B. Hebel, Teile von hydraulischen Antrieben, in Hochdruckgussteilen, bei denen Dichtigkeit erforderlich ist,
  • Grauguss eignet sich je nach Typ für Gussstücke, die unter geringen oder leichten Belastungen arbeiten, ohne veränderliche Belastungen, für die eine Schwingungsdämpfung erforderlich ist, als Werkstoff für das Gießen von Teilen schwerer Bau- und Landmaschinen, für Gussstücke mit dicken Wänden und der erforderlichen Härte, für Gussstücke, die die mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs erfordern,
  • Temperguss wird in der Automobilindustrie, für Baubeschläge usw. verwendet.
    Austenitisches Gusseisen eignet sich bei Bauteilen wie Pumpen, Ventilen, Kompressoren, Zylinderlaufbuchsen, Turbinengehäusen oder z.B. Abgaskrümmern, aber auch bei Messgeräten, die Maßhaltigkeit erfordern,
  • Chromgusseisen wird in Gussstücken verwendet, die hohen Temperaturen standhalten müssen.

Stahlguss

  • Niedrigwarmfester Stahlguss kann zum Beispiel in der petrochemischen Industrie zur Herstellung von Ethylen und in Sauerstoffanlagen für verflüssigtes Erdgas eingesetzt werden,
  • Hochwarmfester Stahlguss eignet sich für alle Gussstücke mit komplexen Formen und Wandstärken bis zu 120 mm, die bei Temperaturen bis zu 500 Grad eingesetzt werden,
  • Strukturlegierter Stahlguss wird für Gussteile mit komplexer Form verwendet, die gleichzeitig über ihren gesamten Querschnitt homogene Eigenschaften aufweisen müssen,
  • Werkzeugstahl wird u. a. in der metallurgischen Industrie zum Schmieden von Druckgussstücken verwendet, 
  • Hitzebeständiger Stahlguss wird z. B. für Ofenkomponenten, Komponenten von Öl- und Gasanlagen verwendet, 
  • hitzebeständiger und hitzebeständiger Stahlguss eignet sich für hitzebeständige Gussteile, die in reduzierenden Atmosphären bis zu 1.000°C betrieben werden; diese Stahlsorte ist beständig gegen geschmolzene Metalle und Salzbäder und wird z. B. für Roste verwendet,
  • Verschleißfester Stahlguss wird für Gussteile verwendet, die starkem Verschleiß ausgesetzt sind,
  • korrosionsbeständiger Stahlguss wird für Gussteile verwendet, die Salpetersäure mit Konzentrationen bis zu ca. 70 % und verdünnten, schwachen organischen Säuren ausgesetzt sind, er hat auch eine erhöhte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion, Korrosion in Wasser, Dampf, d.h. Pumpenteile, Wellen von Wasser- und Dampfturbinen, Schiffspropeller, usw.
  • Unlegierter (Kohlenstoff-)Baustahl für allgemeine Anwendungen wird für Gussteile in der Eisenbahn- und Automobilindustrie oder für Gussteile im Allgemeinen verwendet, die je nach Art eine geringere Duktilität und eine höhere Haltbarkeit oder eine geringere Duktilität erfordern.

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Quellenverzeichnis

  1. Metaloznawstwo - materiały do ćwiczeń laboratoryjnych - praca zbiorowa pod redakcją Joanny Hucińskiej
  2. Odlewnictwo - dr inż. Robert Skoblik
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